Rassegna storica del Risorgimento

1859 ; AUSTRIA
anno <1937>   pagina <1424>
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Friedrich Engel von Janosi
Der Erste Generaladjutant, weit entfernt, die Richtigkeit des Vorge-brachten irgendwie in Abrede zu stellen, muss wiederholt den grossen Krìeg ins Auge gefasst, und die Rustungen dazu vollendet wunschen.
Der Minister des Aeusseren ineint, dass ein ernstes, zumai von so gewaltiger, augenblicklich kampfbereiter Kriegsmacht unterstutztes Fordern in Piemont wahrscheirJich Eindruck wachen wird, und bei der vollkommcnen Gewissheit, dass hein anderer Staat sich gegen Oester-reich wendet, durfte auch Frankreich es sicb wohl ùberlegen, bevor es zum Aeussersten sicb fortreissen làsst.
Der Angelpunkt der Frage liegt offénbar etzt darin:
a Kann Oesterreich oline Vorwurf der Schwàche in seiner Nachgie-bigkeit und Geduld nocb weiter zuruckgeben ?
Der Minister der Finanzen anerkennt, dass nacb den statt gefundenen Verhandlungen, und gemacbten Mittheilungen die Frage allerdings eine sebr ernste geworden sei.
Mit so vollem Rechte Seine Maj estàt der Kaiser zur Wahrung de 8 Friedens so vie! als nur irgend mòglich nacbgegeben babe: eben so klar sei es, dass Seine Majestàt weitere Gonzessionen nicbt zugesteben kdnne.
Ein Kongress, wo wir Frankreich und Russland gegen uns haben, wo Preussens Auftreten zweifelhaft ist, und wo von England nur schwà­cbe, scbwankende Uebereinstimmung erwarter werden kann làsst offénbar fùr Oesterreich nichts Gùnstiges hoffen; scbon darum niusse angestrebt werden, den làngernicht mehr haltbaren jetzigen Bezie-hungen zu Piemont irgend ein schnellmòglichstes Ende zu machen.
Allerginds miisse vom miiitarrischen Standpunkte genau bertick-sichtigt werden, dass ein AngrifP auf Piemont aller Wahrscheinlicbkeit nacb einen Krieg auch mit Frankreich beraufbeschwdre, und beim Losbrennen des ersten Kanonenscbusses der Zeitpunkt des letzten nicbt mehr abgesehen werden kdnne, bei den vielen gebrachten Opfern ab ex kdnne Seine Majestàt fuglicb nicbt mehr anders thun, und Oesterreich ist offénbar in das Stadium getreten, binnen kurzester Frist losscblagen zu mussen. Bis dabin diirfte auch Frankreich sich defìnitiv ausgespro-chen haben.
Seine Majestàt der Kaiser geruhen hier die Frage aufzustellen, ob, wenn Oesterreich zum AngrifTe auf Sardinien schreitet, auch Frankreich einen solchen unternehmen werde.
Der Erate General Adjutant Seiner Majestàt ist der Ansicht, dass Oesterreich den Umfang und des Ziel seiner Rustungen nicbt von dem willkuhrlichen Aussprucbe Frankreichs abhàngig machen kOnne.
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