Rassegna storica del Risorgimento
ASBURGO RANIERI GIUSEPPE (D'); MARIA LUIGIA D'ASBURGO-LORENA, I
anno
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1981
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Marcella Pincherle
vin
[5.m.l831.]
Meme liebe Niente. Ich tabe Ihren lieben Brief vom 3ten erhalten und beeile -mirh Ihnen hiemit auf denselben zu antworten. Mir war es recbt leid za ersehen dafi Ihnen nicbt wohl war aber es ist eine naturitene Folge defien was Sie in dieser Zeit ausgestanden, icb hoffe es wird bald wieder voruber seyn. t)ber dasjenige was Werklein iiber den Gang Ihrer Geschalte in Wien erzablen wird, konnen Sie ganz ruhig seyn, er wird keinen Glauben finden, icb hore, er soli gar nicht mehr nach Italien zuriickkommen, dieses ist selbst fiir ihn befier. Ich bin recht frob, dafi Sie mit dem itzigen Gang Ihrer Gescbafte so znfrieden sind auch ich bin iiberzeugt dafi es so viel befier geben muft, da wie ich ìmmer horte, Wcrklein dnrch seine Eigenmachtigkeit, seinen Eigensinn, und seme grobe Art, sehr vieles verdarb. Miihe wird es Ihnen freylich mehr kosten, aber die uberzeugung Gutes zu wirken, ersetzt sie reicblich und nach und nach wird die Arbeit so zur Gewohnheit, daJS man das Beschwerliche derselben gar nicht mehr empfìndet. Sie haben nach meiner festen Uberzeugung vollkom-men recht, niemals mehr Jemandem wieder die Macht in Hànden zu lafien, welche Werklein hatte, sondern Alles wieder wie es vorher war, einzufiihren wodann Jener welcher bey Ihrer Person ware, Ihnen blofi seine Meynung zu sagen, und die Antworten nach Ihrem "Willen iiber alle Gescbafte aufzusetzen batte; denn sonst sind nicht Sie welche regieren; und ich bin iiberzeugt, elafi dann Alles befier gehen, und das Land znfrieden seyn wiirde. Marschall ist gestern hier angekommen, und er wird sich Ihnen ohnehin eher vorstellen, als Sie diese Zeilen erhalten, er ist bey Ihnen akkreditirt, also Ihr Wunsch erfiillt, er ist ein redlicher, gerader Mann, ohne Komplimente, welcher Ihnen gewifi gut rathen wird, dabey Militar, Diplomat, und Alles, nur schade da.fi er es auch in Modena ist, wo seine Gegenwart um dem guten Herzog Klugheit zu predigen, wohl oft nothig seyn wird; Sie baben daher Niemanden mehr nothig. Sollten Sie jedoch, was wohl moglich ware, da Marschall wie ich hore nicht italienisch kann, einen untergeordneten Beamten brauchen, welcher in Ihrem Kabinete als Sekretar zu alien Arbeiten in italienisch er Sprache zu verwenden ware, welcher auch Talent hatte zu grò'JSeren wichtigen Arbeiten; so wiirde ich Ihnen einen gewifien Bellatti,l) welcher Relatore der Congregazione provinciale von Pavia eben geworden, schicken; er war immer in der Presidenz in Mailand, ist sehr gut, geschickt und verschwiegen, sebreibt sehr rein italienisch, kann auch franzSsisch und deutsch und sehr bescheiden und fleìfiig, Sie wìirden einen trefflieben Beamten an ihm erhalten; ich wiirde ihn in Mission blos zu Ihnen schicken, so da er alle Augenblick ohne Anstand an seinen Platz welcher offen hleibt, und defien Gehalt er fort bezieht, zuriickkehren kann, wenn Sie ihn nicht mehr brauchen. Wenn Sie ihn zu erhalten wiinscbten, so bitte ich Sie nur zu befehlen, und ich werde dann gleicb die Anstalten dazu machen. Ùberhaupt bitte ich in alien und Jedem immer mit mir zu befehlen, und zu denken, dafó mir nichts mehr Vergniigen macht, als Ihnen in Etwas niitzlicb seyn, und Ihnen so wenigstens einen Bchwachen Beweis meiner innigen und unerschùtterlich en Freundschaft geben zu konnen. Ich bitte Sie mich dieserhalb in nichts zu sebonen. Ich hoffe iiberhaupt, dafi nun diese fatale Crisis bald zu Ende gehen wird. Hier ist alles ruhig, und wir alle gesund, auch in Piemont ist Ruhe, und der Kònig viel befier, diefi ist alles was es hier neues giebt;