Rassegna storica del Risorgimento

ASBURGO RANIERI GIUSEPPE (D'); MARIA LUIGIA D'ASBURGO-LORENA, I
anno <1981>   pagina <30>
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Marcella Pincherle
seyn diirfte, er wieder hieher anf seinen Platz zuriickkehren konnte. Ich glaube einen solchen Mann in dem Baron Galvagna Presidenteii dee Kameral-magistrats in Venedig2* gefnnden zu haben, welchen ich, obwohl wir ihn hier hart entbehren wiirden, doch Ihnen vielleicht schicken konnte, er natte alle Eigenschaften dazu im hohen Grade. Ich bitte Sie meine liebe Nichte, mir alles das, was ich hier gesagt nicht iibel zu nehmen, aber der eifrige Wunscb Ihnen in etwas niitzlich seyn zn kònnen, bringt mieli dazu. Uns geht es recht gut, alles ist rnhig, und das schnelle Verschwinden der Revolution in unserer Nabe frent die meisten Menschen recht herzlich, es scheint ein bloiSer Traum gewesen zu seyn. Nun kann man doch etwas mehr den schonen Friihling ge-nieBen, welcher heuer sehr friih ist, so zwar daiS nun bald die FInr der Hyazin-then in Menge anfangen wird. Leben Sie recht wohl meine liebe Nichte, erhalten Sie mir Ihre theure Freundschaft, die Meinige wird mir mit dem Leben enden.
Ihr ergebenster Rainer Mailand den 13len Marz 1831.
Meine Frau laiSt Ihnen recht viel Schones sagen.
*> Parma viene occupata dalle truppe austriache nella atessa giornata del 13 febbraio, nella quale Ranieri scrive questa lettera.
Barone Francesco Galvagna, già vice-presidente del governo di Venezia, presidente dell'i.r. Magistrato Camerale di Venezia.
X
[19.IH.183L]
Meine liebe Nichte. Ich habe Ihren lieben Brief gestern erhalten und mit Leidwesen daraus ersehen, daB Sie itzt so sehr an Kopfschmerzen leiden; es ist eine Folge aller der tranrigen VerhàltniiSe in welchen Sie sicli befanden, der itzigen vielen Geschafte und mitunter auch der Witterung, ich zweifle nicht dai, wenn sich alles mehr beruhigen wird, auch dieselben bald versch­winden werden; Bewegnng und Lnft sind gewiB die befiten Mittel dagegen. Nun von Ihren Geschaften, ich habe hier den Baron Marschall gesprochen, er hat mir alles erzahlt, was Sie bisher gethan, und die Dekrete, welche Sie erlaSen haben,1) ich bin vollkommen mit Alleni einverstanden, was bisher verfiigt haben, es war in alien Punkten gewilS das ZwekmaiSigste was geschehen konnte, er wird Ihnen diese meine Ansicht schon mundlich berichtet haben. Sie haben sehr gut gethan Mistrali, welcher Talent und Thatigkeit hat, gleich nach Parma zu schicken, um augenblickliche Ordnnng herzustellen2) und ich bin recht froh daJS Sie ihm aufgetragen haben, den Pian der nenen Administration zn entwerfen, er hat im Lande das meiate Talent und Erlahrung; Cornacchia war e zn konfus und zu weitschweifig dazu. Die Reduzirung der Ausgaben in alien Zweigen auf die wirklichen Einnahmen, um das Schuldenmachen ganz zu beseitigen, ist der wichtigste Punkt, und dazu wird eine strenge Oekonomie in Alleni sehr nothig werden; und es ist sehr verdienstlich von Ihnen, dafi Sie damit gleich mit Ihren Hausausgaben anfangen wollen, dieses wird Ihnen gewi!5 die Liebe Ihrer Unterthanen im hohen Grade gewinnen, und das Land wird Ihnen sehr dankbar dafnr seyn, die Reduktion des Militars war auch eine